Ein Leichenwagen und seine Erlebnisse

Monat: September 2021 (Seite 2 von 4)

Leichenwagentreffen 2021 (2)

Deutsches Polizeioldtimer Museum

Konvoi

Schon mal mit 15 Leichenwagen 30 km im Konvoi gefahren?

Ich bis dahin auch nicht, aber es war ein Erlebnis. Mal abgesehen davon, dass es baustellenbedingt über kleinere Kreisstraßen und kleine Ortschaften ging. Die Blicke der Anwohner waren wieder die “Mühe” wert.

Es ist ja auch kein alltäglicher Anblick, der sich da bot.

Polizeioldtimer-Museum

Im Museum angekommen, bekamen wir einen kurzen Vortrag über die Geschichte dieses Vereins und des Museums. Auch ein paar besondere Exponate waren Bestandteil der Einführung.

Nähere Infos findet Ihr auf der Webseite des Vereins: https://polizeioldtimer.de/

Schon da war die Liebe zum Hobby deutlich spürbar und an dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Verein und die ehrenamtlichen Helfer.

Natürlich waren die “alten” Fahrzeuge ein besonderer Hingucker.

Es ist schon interessant die Entwicklung und Exoten der Fahrzeuge zu sehen – ähnlich wie bei unseren Leichenwagen, bei denen es ja auch sehr ungewöhnliche Aufbauten – teilweise als Einzelstücke – zu sehen gibt.

Gibt es in Europa eigentlich ein vergleichbares Museum für Leichenwagen?

Recht auf Trauer

Wer bestimmt das Ende der Trauer?

Was soll das?

Leider erlebe ich es immer wieder, das Hinterbliebene über unangemessene Bemerkungen, Unverständnis und wohlmeinende Ratschläge erzählen.

Da ist es die Kollegin, die der Meinung ist, eine Trauer müsse doch nach 6 Wochen vorbei sein und man könne wieder arbeiten gehen, bis hin zu vermeintlich tröstenden Worten von nahen Verwandten “Ihr seid ja noch Jung.” oder “Er hatte ein erfülltes Leben.”

Es gibt sie, die ganze Bandbreite, welche letztlich dazu führen, dass die Hinterbliebenen Ihre Trauer nicht oder nur unvollständig bewältigen können.

Sie fühlen sich missverstanden und ausgegrenzt, vielleicht, weil sie an bestimmten Tagen “immer noch” Rituale pflegen, die Sie trösten und mit dem Verstorbenen verbinden.

Schämt Euch Eurer Tränen nicht!

Doch wo steht es geschrieben, dass eine Trauer nach einem halben Jahr oder Jahr vorbei sein muss?

Jeder Trauerprozess ist verschieden und wir – die Ausstehenden – können und dürfen hier kein Urteil fällen!

Im Gegenteil – es liegt an uns, den Trauerprozess zu begleiten, zuzuhören oder einfach nur da sein und damit den Schmerz, den die Hinterbliebenen erleiden, wenigstens ein klein wenig zu mildern.

Weltbild

Ich weiß nicht, woran es liegt, dass Trauer in unserer Gesellschaft immer mehr ausgegrenzt wird.

Wir sollen uns Ziele setzen (nur der Erfolg zählt), Arbeit suchen, die uns Spaß macht (Muss ich unbedingt arbeiten?), mich von Dingen und Menschen, die uns nicht gut tun, trennen.

Verleugne ich damit nicht die Endlichkeit unseres Lebens?

Verleugne ich damit nicht das Wichtige im Leben?

Spuren in den Herzen zu hinterlassen und nicht Erbe anzuhäufen?

Wer umgibt sich schon gerne mit jemanden, der trauert, der uns mit seiner Trauer die eigene Sterblichkeit vor Augen führt?

Jeder Mensch hat ein Recht auf Trauer!

Und Niemand sollte sich um seine Tränen schämen müssen!

And if you want to be high, be high
And if you want to be low, be low
‘Cause there’s a million ways to go
You know that there are

Cat Stevens

Bestattungswald Eichen

In der Ruhe des Waldes

“Die Kapelle”

Gestern habe ich einen Bestattungswald besucht.

Grundsätzlich stehe ich dieser “modernen” Form der Bestattung im Wald ohne eigentliche Grabstätte etwas distanziert gegenüber. Doch gerade dieser Besuch und die Atmosphäre des Ortes haben ein Umdenken ausgelöst.

Doch seht Selbst:

Das Grundprinzip ist überall nahezu gleich. Um einen Baum herum gibt es die Möglichkeit bis zu 12 Urnen beizusetzen.

Die Gräber sind lediglich durch eine Plakette am Baum ersichtlich. Grabschmuck oder das Ablegen von Blumen und Gegenständen ist nicht gestattet. Ausnahmen sind am Todes- oder Geburtstag gestattet.

Daher ist es nicht gestattet:
a) Grabmale, Gedenksteine und sonstige
baulichen Anlagen zu errichten.
b) Kränze, Grabschmuck,
Erinnerungsstücke oder sonstige
Grabbeigaben niederzulegen.
c) Kerzen und Lampen aufzustellen.

aus einem Infoflyer der Stadtverwaltung

Das die Realität etwas anders aussieht, zeigen die Bilder. Doch finde ich persönlich die dort vorhandenen “Beigaben” dem Ort angemessen.

Selbstredend, dass Kerzen in einem Wald nichts zu suchen haben und der Gebrauch von elektrischen Grablichtern finde ich auch auf einem normalen Friedhof – sagen wir – suboptimal.

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