Ein Leichenwagen und seine Erlebnisse

Kategorie: Azrael (Seite 22 von 47)

Alles was mit Azrael himself zu tun hat (Werkstatt, Verbrauch, etc.)

Recht auf Trauer

Wer bestimmt das Ende der Trauer?

Was soll das?

Leider erlebe ich es immer wieder, das Hinterbliebene über unangemessene Bemerkungen, Unverständnis und wohlmeinende Ratschläge erzählen.

Da ist es die Kollegin, die der Meinung ist, eine Trauer müsse doch nach 6 Wochen vorbei sein und man könne wieder arbeiten gehen, bis hin zu vermeintlich tröstenden Worten von nahen Verwandten „Ihr seid ja noch Jung.“ oder „Er hatte ein erfülltes Leben.“

Es gibt sie, die ganze Bandbreite, welche letztlich dazu führen, dass die Hinterbliebenen Ihre Trauer nicht oder nur unvollständig bewältigen können.

Sie fühlen sich missverstanden und ausgegrenzt, vielleicht, weil sie an bestimmten Tagen „immer noch“ Rituale pflegen, die Sie trösten und mit dem Verstorbenen verbinden.

Schämt Euch Eurer Tränen nicht!

Doch wo steht es geschrieben, dass eine Trauer nach einem halben Jahr oder Jahr vorbei sein muss?

Jeder Trauerprozess ist verschieden und wir – die Ausstehenden – können und dürfen hier kein Urteil fällen!

Im Gegenteil – es liegt an uns, den Trauerprozess zu begleiten, zuzuhören oder einfach nur da sein und damit den Schmerz, den die Hinterbliebenen erleiden, wenigstens ein klein wenig zu mildern.

Weltbild

Ich weiß nicht, woran es liegt, dass Trauer in unserer Gesellschaft immer mehr ausgegrenzt wird.

Wir sollen uns Ziele setzen (nur der Erfolg zählt), Arbeit suchen, die uns Spaß macht (Muss ich unbedingt arbeiten?), mich von Dingen und Menschen, die uns nicht gut tun, trennen.

Verleugne ich damit nicht die Endlichkeit unseres Lebens?

Verleugne ich damit nicht das Wichtige im Leben?

Spuren in den Herzen zu hinterlassen und nicht Erbe anzuhäufen?

Wer umgibt sich schon gerne mit jemanden, der trauert, der uns mit seiner Trauer die eigene Sterblichkeit vor Augen führt?

Jeder Mensch hat ein Recht auf Trauer!

Und Niemand sollte sich um seine Tränen schämen müssen!

And if you want to be high, be high
And if you want to be low, be low
‚Cause there’s a million ways to go
You know that there are

Cat Stevens

Bestattungswald Eichen

In der Ruhe des Waldes

„Die Kapelle“

Gestern habe ich einen Bestattungswald besucht.

Grundsätzlich stehe ich dieser „modernen“ Form der Bestattung im Wald ohne eigentliche Grabstätte etwas distanziert gegenüber. Doch gerade dieser Besuch und die Atmosphäre des Ortes haben ein Umdenken ausgelöst.

Doch seht Selbst:

Das Grundprinzip ist überall nahezu gleich. Um einen Baum herum gibt es die Möglichkeit bis zu 12 Urnen beizusetzen.

Die Gräber sind lediglich durch eine Plakette am Baum ersichtlich. Grabschmuck oder das Ablegen von Blumen und Gegenständen ist nicht gestattet. Ausnahmen sind am Todes- oder Geburtstag gestattet.

Daher ist es nicht gestattet:
a) Grabmale, Gedenksteine und sonstige
baulichen Anlagen zu errichten.
b) Kränze, Grabschmuck,
Erinnerungsstücke oder sonstige
Grabbeigaben niederzulegen.
c) Kerzen und Lampen aufzustellen.

aus einem Infoflyer der Stadtverwaltung

Das die Realität etwas anders aussieht, zeigen die Bilder. Doch finde ich persönlich die dort vorhandenen „Beigaben“ dem Ort angemessen.

Selbstredend, dass Kerzen in einem Wald nichts zu suchen haben und der Gebrauch von elektrischen Grablichtern finde ich auch auf einem normalen Friedhof – sagen wir – suboptimal.

Kirchenruine Wachau

Orte der Magie

Diese Kirchenruine befindet sich unweit von Leipzig auf einem Friedhof. Im Rahmen des alljährlich stattfindenden Wave-Gothic-Treffens finden dort auch Veranstaltungen statt.

Die Kirche wurde 1393 erbaut und erlebte in den zahllosen kriegerischen Auseinander-setzungen im Laufe der Jahrhunderte sicher einiges.

Der zweite Weltkrieg gab Ihr dann in Verbindung mit den nicht erfolgten Wiederaufbaumass-nahmen und Reparaturen den Rest.

Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass ich hier gerne mal ein #Nightshooting durchführen möchte.

Ich werde dieses Kleinod sicher dieses Jahr nochmals besuchen und freue mich jetzt schon darauf – allerdings wahrscheinlich nicht mit Azrael, da er dieses Jahr noch zwei größere Touren vor sich hat.

Meine Kamera habe ich aber auf jeden Fall dabei und ich freue mich schon, die Bilder dann hier wieder zeigen zu können.

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