(4) Blech trifft Plastik

Endlich hatten wir unser erstes Hauptziel erreicht! Gunther von Hagens Plastinarium in Guben, direkt an der polnischen Grenze.
Wer kennt Sie nicht, die Schlagzeilen ĂŒber die weltweit bekannten Ausstellungen unter dem Begriff Körperwelten (Bodyworlds) und die Diskussionen darĂŒber.
Dort sollte an diesem Samstag (20. August 2022) die Veranstaltung „Scientia mortuorum – von der Wissenschaft der Toten„, veranstaltet von der FriedhofsflĂŒsterin Anja Kretschmer, stattfinden.
Teil dieser Veranstaltung ist mittlerweile auch eine Ausstellung von Bestattungsfahrzeugen, so dass sich bundesweit Schwarzfahrer auf die Reise nach Guben begeben hatten.
Parken nur fĂŒr Bestattungsfahrzeuge

Im Laufe des Freitags trudelten immer mehr Teilnehmer ein, so dass der Parkplatz in der NĂ€he bald vollstĂ€ndig in Beschlag genommen wurde. In gemĂŒtlicher Runde wurde dann das gemeinsame Wiedersehen gefeiert.

Bitte begeben Sie sich auf Ihre PlÀtze
Da sich auf dem GelÀnde viele Chemikalien befinden, durften wir erst direkt am Samstag auf das GelÀnde des Plastinariums einfahren.
Die Einfahrt auf das GelĂ€nde fĂŒhrte um viele alte BacksteingebĂ€ude herum, alles GebĂ€ude einer ehemaligen Hutfabrik in Guben. Fast ein kleiner Irrgarten, unweit der Neise.

Aufgrund der Enge des GelĂ€ndes entschlossen wir uns kurzfristig die Lady Leiche drauĂen zu lassen, selbstverstĂ€ndlich hatten wir einen angemessenen Platz fĂŒr Sie gefunden:

Die Kulisse des Plastinariums war der richtige Rahmen fĂŒr eine solche Veranstaltung. Ăberall verwinkelte Backsteinbauten, alleine die Architektur des FirmengelĂ€ndes war die Reise wert.

Die Körperwelten
Neben den VortrĂ€gen blieb genĂŒgend Zeit, das Plastinarium zu erkunden, sich die umfangreichen AusstellungsstĂŒcke anzuschauen und den PrĂ€paratoren bei ihrer diffizilen Arbeit ĂŒber die Schulter zu schauen.
Auf rund 3.000 qm sind die unterschiedlichsten Exponate zu sehen. Beeindruckend, informativ und ansprechend erhÀlt man nicht nur einen Blick in das Innere des menschlichen Körpers, sondern erfÀhrt auch wissenwertes.
Ein ganz besonderer GruĂ und Dank an dieser Stelle an die MitarbeiterInnen – stets freundlich und hilfsbereit wurden alle Fragen kompetent beantwortet.
Leider fing es Mittags an dauerhaft zu regnen, so dass die geplante PrĂ€sentation der Leichenwagen buchstĂ€blich ins Wasser fiel. Lediglich zum Ende der Veranstaltung konnte die Ausfahrt mit einer kleinen Rundfahrt durch Guben einigermaĂen trocken erfolgen.
Doch das abwechslungsreiche Programm der Veranstaltung mit BeitrĂ€gen u.a. von Sophie Schöntod (Thanatolgie) oder Death Comedy vom TOD himself und die Ausstellungen von Art of the dark, Absurd Arts und Keepmoments boten genĂŒgend Ablenkung vom Wetter.

Mehr Infos gibt es bei Anja Kretschmer:
https://www.anja-kretschmer.de/scientia-mortuorum-von-der-wissenschaft-der-toten
Vielen Dank an dieser Stelle auch an Rurik von Hagens fĂŒr die Betreuung. Der Besuch des Plastinarium ist wirklich zu empfehlen, Infos:
Alle kamen am Abend nochmal auf dem Parkplatz zusammen und lieĂen die EindrĂŒcke des Tages Revue passieren, bevor es am nĂ€chsten Morgen dann weiter ging.
Die nĂ€chste Scientia mortuorum â Von der Wissenschaft der Toten Vol. VI findet am 24. August 2024 statt, der Veranstaltungsort ist noch nicht bekannt.
(Anmerkung: Es ist zwar gestattet, Aufnahmen im Plastinarium zu privaten Zwecken zu machen, ich habe aber bewusst darauf verzichtet, diese hier zu posten. Die von mir platzieren Links sind „unpaid ad – unbezahlte Werbung“