Ein Leichenwagen und seine Erlebnisse

Kategorie: Friedhof (Seite 9 von 18)

Besuch eines Friedhofs

Friedhofsgeflüster

Hanau – Hauptfriedhof – 01. Okt. 2021

Ein hochinteressanter Rundgang

Am letzten Freitag fand auf dem Hanauer Hauptfriedhof eine Veranstaltung mit der „Schwarzen Witwe“ statt.

Selbstverständlich lies es sich Azrael und 3 weitere Leichenwagen nicht nehmen, diese Veranstaltung zu besuchen.

Anja Kretschmer

Anja Kretschmer ist 1981 in der Oberlausitz geboren. Nach ihrem Studium promovierte Sie zu „Häuser der Ewigkeit, Mausoleen und Grabkapellen des 19. Jhd.“

2011 entstand, neben kunsthistorischen Führungen, das Friedhofsgeflüster.

Zum Teil in Nachtführungen und immer auf Friedhöfen erzählt Sie Geschichten zu Brauchtum und Aberglaube rund um Sterben, Tod und Trauer.

Sehr informativ und humorvoll erzählt Sie in mittlerweile drei unterschiedlichen Teilen Geschichten zum Beispiel über Spiele, die früher während Totenwachen von der Dorfjugend gespielt wurden, bei denen es oftmals sehr lustig zu ging.

Weitere Informationen

Eine Übersicht über die Termine dieser Veranstaltungsreihe findet man auf Ihrer Webseite:

https://www.anja-kretschmer.de/

Dort hat man auch die Möglichkeit, dass zu dieser Reihe erschienene Buch käuflich zu erwerben.

Seit 2018 findet einmal im Jahr die Veranstaltung „Von der Wissenschaft der Toten“ statt, auf der „normal Sterblichen“ die Gelegenheit haben, sich näher mit den Berufen rund um den Tod beschäftigen.

2021 fand diese Veranstaltung in Stade statt – dabei treffen sich meist mehrere Leichenwagenfahrer und zeigen Ihre historischen Fahrzeuge.

Ein Appell

Ich bin der Auffassung, dass nur wer die Vergangenheit kennt, die Gegenwart gestalten kann. Nur, wenn wir uns unserer Wurzeln bewusst sind, besitzen wir Identität und können in diesem Bewusstsein achtsamer mit uns selbst sein. Es ist wichtig, die Geschichte und die Geschichten zu bewahren und aus ihnen zu lernen, um uns selbst zu erkennen.

aus dem Vorwort von Anja im Buch Friedhofsgeflüster

Ich kann jedem nur empfehlen, mal mit Anja einen solchen Rundgang, der etwa 1,5 Stunden dauert, zu machen.

Ja, man kann alles „googeln“, doch ist das Nichts im Vergleich zu der nächtlichen Stimmung auf einem Friedhof im Rahmen einer solchen Veranstaltung.

Seebestattungen

Originalbeitrag von @krematoriumsiegen auf Instagram

Bild von Seebestattungs – Reederei Albrecht

Vorbemerkung

Dieser Beitrag ist in drei Teilen im Original vom Krematorium Siegen auf Instagram gepostet.(http://www.krematorium-siegen.de/) – ich habe mir vorab die Erlaubnis zum #repost erteilen lassen.

Vielen Dank an das Krematorium Siegen hierfür, die Links zu den Original-Beiträgen poste ich am Ende des Beitrages.

Da es mir als Bewohner des Rhein-Main-Gebietes kaum möglich ist, so informativ und einfühlsam über eine Seebestattung zu berichten, habe ich diesen Weg gewählt.

Vorwort

Eine besondere Form der #Beisetzung einer #Urne ist eine #Seebestattung. Eine Seebestattung kann im Prinzip #weltweit in allen #Meeren stattfinden. Für eine solche Beisetzung braucht man eine #Seebestattungsreederei an seiner Seite.

Eine solche Bestattung kann anonym oder auch mit Angehörigen stattfinden.

Zudem vielen Dank an unseren Partner Seebestattungs – Reederei Albrecht für die tollen Bilder, die ihr uns zur Verfügung gestellt habt.

Ablauf

Urne am Seil

Zunächst läuft das Schiff mit #Halbmast aus dem #Hafen aus.

Bei einer #Seebestattung ist es üblich, dass der #Kapitän des #Schiffs ein paar letzte Worte sagt, bevor die #Urne der #See übergeben wird.

Die Urne wird nach altem #Brauch mit einem Schiffstau ins #Meer herabgelassen, in der Regel auf der #Steuerbordseite am Heck, das ist in Fahrtrichtung auf der rechten Seite des Schiffes.
Nach der eigentlichen Beisetzung ertönen 8 Glasen auf der Schiffsglocke, das sind 4 Doppelschläge. Diese symbolisieren dass die „Wache zu Ende“ ist.

Danach dreht das Schiff ein paar Runden um die #Beisetzungsstelle und das Schiffshorn ertönt, danach geht es mit #Vollmast wieder zurück in den #Heimathafen#urne

Kranz auf dem Wasser

Die Urne

Eine #Seeurne ist aus besonderem Material, dazu zählt unter anderem Anhydrith, Tonolith oder auch Pappmaché. Die Seeurnen lösen sich in der Regel innerhalb von 24 Stunden im #Meerwasser auf.

Wichtig ist bei der #Seebestattung, dass die #Urne in einem Gebiet beigesetzt wird, wo unreiner Grund vorhanden ist. Das bedeutet, dass dort keine #Fischerei und #Sportschiffahrt ausgeübt werden darf. Zudem wird die Urne mit etwas Sand oder Kies beschwert, damit die Urne schnell absinkt.

Blumen dürfen mit in die #See gegeben werden, aus Umweltschutzgründen sollte man aber auf feste Kränze oder Gestecke verzichten.

Seeurne

Hier die Links zu den Originalbeiträgen auf Instagram:

https://www.instagram.com/p/CSRASa7txB7/?utm_source=ig_web_copy_link

https://www.instagram.com/p/CSb15AFqJun/?utm_source=ig_web_copy_link

https://www.instagram.com/p/CSd4QPKKeDe/?utm_source=ig_web_copy_link

Bestattungswald Eichen

In der Ruhe des Waldes

„Die Kapelle“

Gestern habe ich einen Bestattungswald besucht.

Grundsätzlich stehe ich dieser „modernen“ Form der Bestattung im Wald ohne eigentliche Grabstätte etwas distanziert gegenüber. Doch gerade dieser Besuch und die Atmosphäre des Ortes haben ein Umdenken ausgelöst.

Doch seht Selbst:

Das Grundprinzip ist überall nahezu gleich. Um einen Baum herum gibt es die Möglichkeit bis zu 12 Urnen beizusetzen.

Die Gräber sind lediglich durch eine Plakette am Baum ersichtlich. Grabschmuck oder das Ablegen von Blumen und Gegenständen ist nicht gestattet. Ausnahmen sind am Todes- oder Geburtstag gestattet.

Daher ist es nicht gestattet:
a) Grabmale, Gedenksteine und sonstige
baulichen Anlagen zu errichten.
b) Kränze, Grabschmuck,
Erinnerungsstücke oder sonstige
Grabbeigaben niederzulegen.
c) Kerzen und Lampen aufzustellen.

aus einem Infoflyer der Stadtverwaltung

Das die Realität etwas anders aussieht, zeigen die Bilder. Doch finde ich persönlich die dort vorhandenen „Beigaben“ dem Ort angemessen.

Selbstredend, dass Kerzen in einem Wald nichts zu suchen haben und der Gebrauch von elektrischen Grablichtern finde ich auch auf einem normalen Friedhof – sagen wir – suboptimal.

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