Ein Leichenwagen und seine Erlebnisse

Kategorie: Friedhof (Seite 2 von 18)

Besuch eines Friedhofs

Exkursionen 2022 – Mosel 9

River of Life (9)

Irgendwo in den Weinbergen

Nachdem wir in den kleinen Ort hineingefahren waren, ging es relativ steil bergauf. Das Navi forderte uns auf rechts in einen schmalen Weg – kaum breiter als Azrael abzubiegen.

Ob das eine so gute Idee ist?

Ich entschied mich dagegen, fuhr noch ein Stück weiter hoch, um dann rückwärts in einer Auffahrt zu wenden. Natürlich beobachtet von einem älteren Pärchen, die ihre Gartenarbeit ob des doch etwas ungewohnten Anblicks unterbrochen hatten.

Daumen hoch

Anerkennend zeigte der Daumen des Mannes nach oben, während ich kurbelnd wieder zurück auf die Straße fuhr. Fenster runter und freundlich nach dem jüdischem Friedhof gefragt.

„Da müssen Sie vorne links abbiegen und dann ein Stück in den Weinbergen weiter.“ – „Der schmale Hohlweg? Passe ich da durch?“

„Kein Problem, ich fahre da auch immer mit meinem TWINGO lang. Aber Vorsicht, nicht das er aufsetzt, dass ist teilweise ziemlich holprig.“

Dann Augen zu und durch – dachte ich – wobei der Vergleich mit dem TWINGO…

Das Ziel

Nach einer 120 Grad Kurve öffnete sich der Weg und wir gelangten dann doch problemlos und ohne Gegenverkehr an das Ziel.

Bis 1932…

Leider war der Friedhof abgeschlossen, doch Dank eines Teleobjektivs waren diese Aufnahmen kein Problem.

Tolle Aussicht
Malerisch
Die Mosel im Hintergrund

Von hier aus ging es nun runter nach Bernkastel-Kues.

#staytuned #gegendasvergessen

Exkursionen 2022 – Mosel 8

River of Life (8)

Zwischenstop in den Weinbergen

Um unser nächstes Ziel zu erreichen, mussten wir wieder über die Weinberge zurück nach Zeltingen. Kurzentschlossen machten wir an einer der kleinen Kapellen in den Weinbergen halt.

Mitten in den Weinbergen

Solche kleinen Kapellen waren immer wieder zwischen den Reben zu finden, doch entgegen unseren Erwartungen waren sie nicht dem Gott Bacchus geweiht. 😉

Allerdings gibt es eine gleichnamige Rebsorte, welche hier auch angebaut wird.

Eine der Kapellen
Der Altar

Auf dem Bild ist auch ein kleines Altarkreuz zu sehen. Ich kenne diese Kreuze auch unter der Bezeichnung Sterbekreuz, wurden diese zum Trost für einen Sterbenden meist in seinem Sichtfeld aufgestellt.

Das Moseltal

Blick auf die Mosel

Bei schönem Wetter und klarem Himmel hier mit einer guten Flasche Wein den Tag zu verbringen – was könnte es schöneres geben?

(Außer natürlich mit einer Leiche durch die Landschaft zu cruisen?)

Hochmoselbrücke (B 50)

Hier sieht man sehr gut die Hochmoselbrücke, welche in 158 Meter Höhe und einer Länge von 25 km über die Mosel führt.

Über 60% der an der Mosel angebauten Weinsorten ist Riesling. Ob das angesichts des Klimawandels so bleiben wird, stelle ich jetzt mal in Frage.

Verändern wird sich auf jeden Fall der Geschmack des Rieslings.

Das Moseltal

Von hier aus war unsere nächstes Ziel nur einen Ort weiter in Graach an der Mosel, genauer in der Nähe des Ortsteil Graacher Schäferei.

#staytuned #gegendasvergessen

Exkursionen 2022 – Mosel 7

River of Life (7)

Mitten im Wald

Nachdem wir den ersten Tag mit einer warmen Suppe im ehemaligen Kloster Machern beendet hatten, begannen wir den zweiten Tag direkt gegenüber des Klosters in Zeltingen.

Der kleine Ort befindet sich unterhalb der Hochmoselbrücke. Von hier aus ging es in mehreren Schleifen hoch in die Weinberge.

Auch hier wieder die Frage, wie weit können wir fahren und wo ist der Friedhof?

Der neue jüdische Friedhof

Zwei Friedhöfe

In Zeltingen gab/gibt es zwei jüdische Friedhöfe – den alten Friedhof, mit 6 erhaltenen Grabsteinen wurde bis 1876 genutzt, der neue jüdische Friedhof hat etwa 65 Grabsteine und wurde bis in die späten 30er Jahre genutzt.

Beide Friedhöfe wurden gemeinsam von den Juden in Zeltingen und Rachtig genutzt.

1939 verlies der letzte jüdische Mitbürger die Gemeinde.

Wir waren auf der Suche nach dem neuen jüdischen Friedhof, etwa 160 Meter oberhalb des Ortes in einem Waldstück gelegen, unweit der B 50.

Blick vom alten Friedhofsteil auf den neuen Teil

Da es in der Nacht frostig gewesen war, tropfte es um uns herum ständig herab.

Wassertropfen

Im unteren Bereich des Friedhofes sind etwa 60 Grabsteine zu finden, der älteste von 1876, außerhalb der Friedhofsmauer befindet sich der neue Teil des Friedhofes, ca. 1927 errichtet mit 5 Grabstätten.

Der neue Teil des Friedhofes

Es war ein gelungener Auftakt des zweiten Tages – allein diese Ruhestätte war die Reise wert.

Spuren des Frostes

In Gedenken an die während der Nazi-Zeit umgekommenen Juden aus Zeltingen und Rachtig:

Alfred Bach (1882), Ella Bach geb. Bach (1868), Gutella (Gudella) Ermann geb. Bach (1858), Rosa Grünhut geb. Marx (1876), Rosa Herz geb. Ermann (1879), Rosa Herz geb. Ermann (1879), Hedwig Hirsch geb. Bach (1869), Ludwig Kaufmann (1865), Sibilla Kaufmann (1874), Sophie Löb geb. Ermann (1880), Oskar Schömann (1891), Amalie Spanier geb. Kaufmann (1871), Klothilde Grünhut (1915), Rosa Grünhut geb. Marx (1876), Hedwig Heilberg geb. Marx (1905), Babette Irma Höflich geb. Marx (1906)*, Pauline Levy geb. Marx (1886), Daniel Marx (1869), Eduard Marx (1877), Gottfried Marx (1881), Leo Marx (1915), Klothilde Marx (1915), Lion Marx (1876), Karl Moser (1882; geboren als Nathan Moses); Betty Tobias geb. Marx (1905), Jakob Wendel (1855)

Quelle: http://www.alemannia-judaica.de/

#staytuned #gegendasvergessen

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