Ein Leichenwagen und seine Erlebnisse

Kategorie: Friedhof (Seite 3 von 18)

Besuch eines Friedhofs

Exkursionen 2022 – Mosel 6

River of Life (6)

Sind wir richtig?

Wie bei vielen jüdischen Friedhöfen liegt der jüdische Friedhof außerhalb der Ortschaft Wittlich.

Und so stellte sich auch hier wieder die Frage „Sind wir richtig?“

Dank eines Hinweisschildes und einer Schranke, wurde uns die Wahl des Fortbewegungsmittels abgenommen und die Richtung vorgegeben.

Liegt dort das Ziel?

Seltsam im Nebel zu wandern

Hermann Hesse musste ähnliche Witterungsbedingungen gehabt haben, als er sein bekanntes Gedicht „Im Nebel“ schrieb.

Das muss er sein

Mit seinen 162 Grabsteinen ist dieser Friedhof einer der größten in der Umgebung. Er wurde um 1670 angelegt, belegt unter anderem durch zwei Grabsteine aus dem Jahr 1672 (!).

verschlossen

Da der Friedhof in den vergangenen Jahren mehrfach geschändet wurde – unter anderem 1987, als 111 der Grabsteine von drei jungen Männern umgeworfen wurde – ist er abgeschlossen und nur durch Hinterlegung eines Pfandes erhält man den Schlüssel bei der Stadt.

Blick von außen

Mit einer Drohne?

Ich habe vollstes Verständnis für diese Maßnahmen zum Schutz solcher Friedhöfe und sicher werde ich bei einem weiterem Besuch in dieser Region mir den Schlüssel holen.

Gleichzeitig dachte ich mir, wenn ich jetzt eine Drohne hätte…

Wer mich kennt, kann sich vorstellen, dass mich diese Option durchaus begeistert und ich finde die Idee, in solchen Fällen eine Drohne zu nutzen, gar nicht so abwegig.

Kann man doch so etwas fotografieren und dokumentieren, ohne eine solche Stätte betreten zu müssen und dabei vielleicht etwas unabsichtlich zu beschädigen.

Stumme Zeitzeugen

Hoffentlich bleibt uns dieser stumme Zeitzeuge noch lange Zeit erhalten!

#staytuned #gegendasvergessen

Exkursionen 2022 – Mosel 5

River of Life (5)

Ehemalige Synagoge

Nächste Etappe – Wittlich

Als nächstes Ziel hatten wir uns Wittlich ausgesucht, ein Ort etwas von der Mosel entfernt. Dort gab es gleich zwei Punkte, die wir besuchen wollten.

Die Synagoge in Wittlich ist heute eine Kultur und Tagungsstätte und beherbergt eine Dauerausstellung über das jüdische Leben in Wittlich.

Ursprünglich wurde dieses Gebäude Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut und 1910 eingeweiht.

Wie in so vielen jüdische Gotteshäusern wütete der rechte Mob auch hier in der Reichsprogromnacht 1938. Bis 1942 waren alle ca. 250 jüdischen Mitbürger:innen aus Wittlich vertrieben, in diesem Jahr fand die letzte Deportation statt.

Etwa ein Drittel der jüdischen Mitbürger:innen starben in den Konzentrationslagern.

Der Altarbereich

Die Ausstellung befindet sich verteilt auf drei Stockwerken in der Synagoge und zeigt sehr anschaulich mit Bildern und Dokumenten das jüdische Leben in Wittlich.

Beeindruckend

Ich finde es beschämend, das einige, angeblich „Denkende“ heute, unsere Geschichte und Vergangenheit in Frage stellen und so tun, als ob das Leid, das unsere jüdischen Mitbürger:innen erleiden mussten, mit den Beschränkungen der Pandemie vergleichbar wären.

Wer hier von einer Diktatur spricht und sich mit den Millionen Opfern der Nazizeit gleichstellt, hat nichts, aber absolut nichts verstanden!

#staytuned #gegendasvergessen

Exkursionen 2022 – Mosel 4

River of Life (4)

Das nächste Ettapenziel

Das nächste Etappenziel lag keine 10 km entfernt irgendwo im Wald. Zwar half hier die Karte von graphhopper, basierend auf den Daten von OpenStreetMap, sehr. Doch welche Wege führten dort hin?

Überraschung

Wir fuhren also über die Kuppe und wurden von strahlendem Sonnenschein überrascht. Doch genauso schnell, wie die Sonnenstrahlen uns erfreuten, so schnell tauchten wir auch wieder in die dicke Nebelsuppe ein.

Der Eingang

Nachdem wir uns entschlossen, Azrael an Straßenrand auf befestigtem Grund stehen zu lassen, machten wir uns auf den morastigen Weg in Richtung des Friedhofes.

Versteckt im Nebel

Wir entschlossen uns einem schmalen Pfad bergauf zu folgen, der offensichtlich von Tieren intensiv genutzt wurde. Ob wir Wildschweinen begegnen würden?

Gespinstig

Und da lag er vor uns – umgeben von eine Hecke, mitten im Wald.

Ein besonderer Ort

Grabsteine

Die Stille des Waldes umfing uns.

Auffallend war, dass die Spuren des Wilds zwar bis und um den Friedhof führten, aber auf diesem Selbst waren außer ein paar Maulwurfshügel keine Tierspuren zu sehen.

Magie

An solchen Orten spüre ich meist eine ganz besondere Magie und es überkommt mich Demut. Hier – an diesem Ort – war ich mir meiner Sterblichkeit so bewusst – Memento mori.

Ein besonderer Augenblick

Gleichzeitig nahm ich mich, mein Leben und meine Umgebung ganz besonders intensiv wahr.

Mächtig

Der Friedhof wurde um 1830 angelegt und etwa 30 Grabsteine sind hier zu finden. Die letzte Bestattung war Ende der 20ziger Jahre im letzten Jahrhundert.

Besonders auffällig war die Grünfärbung mehrerer Grabsteine, die wir anfänglich für Sprühfarbe hielten, Es scheint aber doch eher eine Flechtenart oder ein Pilz zu sein, der besonders in der feuchten Umgebung des Waldes gedeiht.

#staytuned #gegendasvergessen

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