Ein Leichenwagen und seine Erlebnisse

Schlagwort: Spendenmarathon (Seite 2 von 3)

Der Tod, die Liebe und eine Durststrecke

Marathonmonday, 27. März 2023

Ja, ich neige dazu, Dinge miteinander zu verknüpfen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben – denn was hat eine Durststrecke mit Liebe und Tod zu tun und welche Rolle spielt dabei Shakespeare?

Auslöser für diese etwas skurrile und seltsame Verknüpfung war eigentlich mal wieder eine liebenswerte Erinnerung in FB, die mir ein Bild aus der Vergangenheit präsentierte, bei der ich den Schriftzug „DEATH“ aus Leuchtbuchstaben gebildet hatte.

Waldfriedhof Darmstadt

Spontan dachte ich, diese Buchstaben sollte ich auch mal wieder bei einem Shooting verwenden und durchforstete dabei meine umfangreiche Bildersammlung.

Dabei entdeckte ich eine Bilderserie eines Nightshootings am Darmstädter Waldfriedhof.

In einer mondhellen Nacht gelangen mir ein paar tolle Aufnahmen.

Death

Für mich sind die beiden Begriffe Death & Love – Tod und Liebe unmittelbar miteinander verbunden.

Love

Denn welche elementaren Gefühle löst der Tod eines geliebten Menschen bei uns aus und ähnliche und sicher in der Intensität vergleichbare Gefühle sind mit der Liebe verbunden?

Wer einmal geliebt hat, weiß wovon ich spreche!

Und es ist die Liebe zu einem Menschen, der uns, wenn er tot ist, in tiefer Trauer zurück lässt.

Pfingsten 2021

Die Buchstaben hatte ich auch 2021 – bei meiner ersten Teilnahme am Leichentreff am Südfriedhof mit Azrael – dabei. Wobei dies, bedingt durch die Pandemie, kein offizielles Treffen war.

Dabei kam es auch zu dem unten gezeigtem Treffen am Heidnischem Dorf, bei dem die Buchstaben zum Einsatz kamen.

Treffen am Heidnischen Dorf 2021

Und damit sind wir auch wieder beim Spendenmarathon angekommen, denn das Finale findet ja am Pfingstsamstag eben beim Leichentreff am Südfriedhof statt.

Und dort werden wir sicher diese drei Protagonisten der Szene wieder sehen.

Leider hat sich in den letzten 7 Tagen wenig getan, deswegen spreche ich hier von einer Durststrecke…

Hat sich der Kreis für Euch erschlossen?

Gut, dann gehe ich davon aus, das Ihr kräftig die Werbetrommel für den Spendenmarathon rührt und wir uns in Leipzig sehen!

Und was hat nun Shakespeare damit zu tun?

Wer, wenn nicht er, kennt sich mit der Liebe und dem Tod besser aus?

Schließlich ist Romeo und Julia das Meisterwerk einer tragischen Liebesgeschichte schlechthin und hier überlasse ich Ihm gerne das letzte Wort:

Come, gentle night, come, loving, black-brow’d night,
Give me my Romeo; and, when he shall die,
Take him and cut him out in little stars,
And he will make the face of heaven so fine
That all the world will be in love with night
And pay no worship to the garish sun.

aus Romeo und Julia von W. Shakespeare

Bis nächste Woche

Azrael

69 Tage

Marathonmonday, 20. März 2023

In 69 Tagen endet der Spendenmarathon am Südfriedhof in Leipzig.

Dann werden wir endgültig wissen, ob wir das Ziel erreicht haben.

Doch geht es „nur“ um das Ziel 1.307.- EUR zugunsten des Bundesverband Verwaister Eltern und trauernde Geschwister e.V. zu sammeln?

Sicher nicht!

Spendenmarathon

Es geht auch darum, auf die besondere Situation Trauernder aufmerksam zu machen, zum Nachdenken anzuregen und das Thema Tod wieder zurück in die Gesellschaft zu holen.

Trauer ist KEINE Krankheit

Trauer ist keine Krankheit, Trauer ist eine Ausnahmesituation, in der Betroffene Empathie und Verständnis benötigen, bis hin zur fachkundigen Unterstützung durch zB. Organisationen wie den VEID.

Eure Unterstützung kann in Form einer Spende erfolgen, muss aber nicht.

Unterstützung bedeutet auch, auf diesen Spendenmarathon aufmerksam zu machen, auf den VEID aufmerksam zu machen.

Dazu genügt es schon, den Aufruf zum Spendenmarathon zu teilen, den Du hier findest:

https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/43767-spendenmarathon-zum-leichentreff-am-suedfriedhof

Auch ein Klick hilft, das Netz, das trägt etwas größer zu machen und die Maschen etwas enger.

Helfen kann so einfach sein 😉

Spontanes Shooting

Frisch gewaschen

Letzte Woche habe ich Azrael eine Wäsche gegönnt und wenn man sowieso zum Einkaufen unterwegs ist, dann gönnt mann sich auch ein paar Blumen.

Weiße Rosen – was sonst?

Die Lady Leiche lebt!

Sieht aus, wie neu…

Auch der Lady Leiche haben wir letzte Woche einen Besuch abgestattet.

Derzeit wartet sie sehnsüchtig auf die Fahrertüchtigung. Nach drei Monaten im Freien steht sie doch noch gut da – oder?

Männertrauer

Marathonmonday, 13. März 2023

Die Zeit vergeht wie im Flug

Diese Woche sind wir nur einen kleinen Schritt näher ans Ziel gekommen, doch das wird uns nicht davon abhalten, weiter die Werbetrommel zu rühren.

Etwas, was mir im Zusammenhang mit dem Verlust eines Kindes und der Trauerbegleitung auffällt, ist die weibliche „Dominanz“.

Mütter

Es gibt nur wenige männliche Trauerbegleiter und oft spielt das Thema Männertrauer keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung.

Männer trauern anders

Thomas Achenbach, einer der wenigen mir bekannten Trauerbegleiter, schreibt hierzu in seinem Buch „Männer trauern anders“, das Männer eher leise trauern, aber nicht weniger.

Das Buch hatte ich letztes Jahr hier vorgestellt: https://azraelsreisen.com/2022/06/18/maenner-trauern-anders/

In einer Broschüre des AGUS e.V. wird dieses Thema ebenfalls aufgegriffen, dort heißt es unter anderem:

„So ganz abwegig scheint das steinzeitliche Klischee nicht zu sein: Der Vater versorgt die Pferde (das Auto) und geht jagen (Geld verdienen). Er bringt dann die Beute nach Hause und die Frau bereitet sie zu.“

„Frauen trauern – Männer arbeiten. Ein Klischee?“ AGUS e.V.

Männer machen Ihre Trauer mit sich Selbst aus.

Ein Bestatter zur Trauer(ver-)arbeitung?

Zum Teil ist Azrael für mich auch eine Ausdrucksmöglichkeit für meine Trauer.

Hier der Link zur Broschüre:

https://www.agus-selbsthilfe.de/nc/wir-bieten-an/broschueren/?tx_cart_product%5Bproduct%5D=37&cHash=35ca8362c2ed830ac69124b15f5bff0d

Sie (die Männer) sprechen weder mit ihren Freunden noch mit ihren Partnerinnen gerne über eigene Gefühle und entwickeln eher heimliche Rituale. Es gibt nicht wenige Männer, für die der wichtigste Ort der Trauer das eigene Auto ist. Dort fühlen sie sich unbeobachtet und frei. Dann wird die Musik gehört, die in Verbindung mit dem Verstorbenen steht, und viele weinen und lassen ihren Gefühlen freien Lauf.

„Frauen Trauern – Männer arbeiten. ein klischee?“ AGUS e.v.

Bewältigungsmechanismus

Der Autor der Broschüre, Dr. David Althaus, beschreibt dieses Verhalten als Bewältigungsmechanismus insbesondere von Männern.

Anstatt die Flucht in Drogen, wie Alkohol zu ergreifen gehen Männer in eine handelnde Rolle – vielleicht auch um (wieder) die Kontrolle über Ihr Leben zu erlangen.

Trauerbewältigung?

Wie trauern also Männer?

Ich denke, derzeit kann diese Frage nicht beantwortet werden. Auch diese Fragestellung ist Bestandteil der Arbeit des VEID.

Zu analysieren, wie Männer trauern und mit welchen Angeboten man Männer in Ihrer Lage helfen kann. Und wie Männer in Ihrer Trauer mit Hilfsangeboten erreicht werden können, damit sie auch von dem Netz, das trägt aufgefangen werden können – wenn sie das wollen.

Die regionalen Selbsthilfegruppen sind hier auf die Unterstützung des Bundesverbandes angewiesen.

Noch ein Grund mehr, den Bundesverband Verwaister Eltern und trauernder Geschwister in Deutschland zu unterstützen.

Euer
Azrael

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