Ein Leichenwagen und seine Erlebnisse

Kategorie: Gedanken (Seite 3 von 10)

Manchmal einfach wirres Zeug..

Herbst

Der Beginn der dunklen Jahreszeit

Grableuchte

Tag- und Nachtgleiche

Ich weiß nicht, wie es Euch geht. Spätestens mit dem ersten Morgennebel, den sternenklaren und kalten Nächten und mit der Tag- und Nachtgleiche (dieses Jahr am 22. Sept.) beginnt für mich die dunkle Jahreszeit.

Die Weizenfelder sind schon lange geerntet, die Kartoffel- und Zuckerrübenernte hat begonnen. Im Wald verfärben sich die ersten Blätter.

Um 20 Uhr ist es meist schon dunkel…

Kerzenschein

In den Läden wird schon eifrig Weihnachtsware angeboten. Überall werden Kerzen und Grabgestecke präsentiert und der Kürbis feiert Hochsaison.

Mit Beginn des Oktobers und den ersten Frostnächten und Herbststürmen bemerkt auch der Unsensibelste, dass sich Grenzen verschieben, Tore, die das ganze Jahr verschlossen sind, beginnen sich langsam zu öffen.

Halloween oder Samhain

Es ranken sich viele Geschichten um den Ursprung von Halloween oder Samhain, genauso, wie Allerheiligen (01. November) mit Samhain in Verbindung gebracht wird.

Für mich ist diese Nacht vom 31. Oktober auf den 01. November tatsächlich eine besondere Nacht. Denn ich fühle, dass tatsächlich irgendetwas da draußen vorgeht.

In manchen Jahren mal mehr, in anderen mal weniger.

Andenken

Eines mache ich aber immer in dieser Nacht. Ich stelle Kerzen im Garten auf.

Mit diesem Ritual gedenke ich den Toten. Zeige Ihnen, das Sie nicht vergessen sind. Halte die Erinnerung an Sie am Leben und ehre Sie.

Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.

Bertolt Brecht

Allen, die Trauern, die vielleicht in diesem Jahr einen geliebten Menschen verloren haben, möchte ich in dieser Zeit mitgeben – Ihr seid nicht allein, wir sind nicht allein.

Recht auf Trauer

Wer bestimmt das Ende der Trauer?

Was soll das?

Leider erlebe ich es immer wieder, das Hinterbliebene über unangemessene Bemerkungen, Unverständnis und wohlmeinende Ratschläge erzählen.

Da ist es die Kollegin, die der Meinung ist, eine Trauer müsse doch nach 6 Wochen vorbei sein und man könne wieder arbeiten gehen, bis hin zu vermeintlich tröstenden Worten von nahen Verwandten “Ihr seid ja noch Jung.” oder “Er hatte ein erfülltes Leben.”

Es gibt sie, die ganze Bandbreite, welche letztlich dazu führen, dass die Hinterbliebenen Ihre Trauer nicht oder nur unvollständig bewältigen können.

Sie fühlen sich missverstanden und ausgegrenzt, vielleicht, weil sie an bestimmten Tagen “immer noch” Rituale pflegen, die Sie trösten und mit dem Verstorbenen verbinden.

Schämt Euch Eurer Tränen nicht!

Doch wo steht es geschrieben, dass eine Trauer nach einem halben Jahr oder Jahr vorbei sein muss?

Jeder Trauerprozess ist verschieden und wir – die Ausstehenden – können und dürfen hier kein Urteil fällen!

Im Gegenteil – es liegt an uns, den Trauerprozess zu begleiten, zuzuhören oder einfach nur da sein und damit den Schmerz, den die Hinterbliebenen erleiden, wenigstens ein klein wenig zu mildern.

Weltbild

Ich weiß nicht, woran es liegt, dass Trauer in unserer Gesellschaft immer mehr ausgegrenzt wird.

Wir sollen uns Ziele setzen (nur der Erfolg zählt), Arbeit suchen, die uns Spaß macht (Muss ich unbedingt arbeiten?), mich von Dingen und Menschen, die uns nicht gut tun, trennen.

Verleugne ich damit nicht die Endlichkeit unseres Lebens?

Verleugne ich damit nicht das Wichtige im Leben?

Spuren in den Herzen zu hinterlassen und nicht Erbe anzuhäufen?

Wer umgibt sich schon gerne mit jemanden, der trauert, der uns mit seiner Trauer die eigene Sterblichkeit vor Augen führt?

Jeder Mensch hat ein Recht auf Trauer!

Und Niemand sollte sich um seine Tränen schämen müssen!

And if you want to be high, be high
And if you want to be low, be low
‘Cause there’s a million ways to go
You know that there are

Cat Stevens

Der Sinn des Lebens (?)

Gedankenfetzen

Grabkreuze auf dem Frankfurter Hauptfriedhof
Grabkreuze auf dem Frankfurter Hauptfriedhof

Heute möchte ich ein Thema (wieder) aufgreifen, welches mich immer wieder umtreibt.

Wer meinen Blog “Das Labyrinth des Lebens” auf Facebook kennt, dem sind diese philosophischen Ansätze – meist unter dem Stichwort “Gedankenfetzen” nicht unbekannt.

Soviel Du in diesem Leben auch erreichst – du stirbst nackt.

Sawaki Kodo (aus dem Buch “Ein Regentropfen kehrt ins Meer zurück”)

Wir alle sind heute ständig auf der Suche – nach Neuem, nach dem Besonderem, nach Aufmerksamkeit, nach Unterhaltung, nach Glück.

Was ist uns heute der Augenblick wert, wenn doch der nächste Augenblick schon besser, schöner, glücklicher sein könnte?

Wir blicken zurück und vor und fragen uns, was wir im Gestern hätten anders machen können, damit wir morgen ein bessere Zukunft vor uns haben könnten.

Und was haben wir in der Zwischenzeit, in diesem Augenblick verloren?

I mean, what have you got to lose?

You know, you come from nothing

You’re going back to nothing

What have you lost? Nothing

Monty Python – always look on the bright side of life

Was nutzt es mir, verpassten Gelegenheiten nachzutrauern?

Was nutzt es mir, Geld und Besitz anzuhäufen?

Meine Eltern haben daraufhin gearbeitet, einen schönen Ruhestand gemeinsam zu verbringen. Jahrelang…

Und dann?

Mein Vater war im Vorruhestand und meine Mutter hatte noch ein Jahr zu arbeiten, bis…

…der Krebs erbarmungslos zuschlug und die Träume platzen, wie Seifenblasen und die Blumen auf Ihrem Grab verwelkten.

Dabei ist es doch so:

Je mehr wir uns anstrengen, glücklich zu sein, desto weniger verstehen wir, worin das Glück wirklich besteht.

EIn regentropfen kehrt ins meer zurück, Abt Muho

Lasst uns Leben und Glücklich sein – im Hier und Jetzt!

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