(2) Die Anreise – zweiter Tag

Immer noch beeindruckt von Buchenwald fuhren wir weiter zu unserem heutigen Tagesziel – Leipzig.

Bergbau-Technik-Park

Wer sich über die A38 Leipzig nähert, wird dieses Bild kennen. Rund um Leipzig wurde lange Zeit Kohle im Tagebau abgebaut.

Heute sind eine Vielzahl der Gruben renaturiert und mit Wasser gefüllt, dienen so als Naherholungsgebiet.

Für mich ist dieser „Absetzer“ ein Zeichen, dass ich bald angekommen bin – ist ein kleines bisschen wie „heimkommen“ – ihr kennt sicher solche Landmarken, bei denen Ihr wisst, das es nicht mehr lange „nach Hause“ ist.

Scheibe defekt?

Fast hätte uns die Lady Leiche schon am ersten Tag einen Strich durch die Reiseplanung gemacht. Die Elektrik zeigte leider immer wieder unerklärliche Aussetzer, meist in Verbindung mit dem Fußschalter zur Steuerung des Fern- bzw. Abblendlichtes.

Dies führte auch dazu, dass die Innenbeleuchtung und die elektrischen Fensterheber zeitweise nicht funktionierten.

Das es angefangen hatte zu Regnen, musste also eine Abdeckung für das geöffnete Fenster her und damit Niemand die Tür öffnen konnte, wurde Azrael press an die Dame geparkt.

Image a trois

Ein weiterer Engel…

Da wir in diesem Zustand nicht weiterfahren wollten, holten wir neben Azrael einen weiteren Engel.

Wie es natürlich in solchen Momenten üblich ist, zeigte sich die Dame von Ihrer besten Seite und funktionierte einwandfrei…

Zumindest konnten wir die Ursache etwas eingrenzen – ein Massefehler an einem der Hauptkabel in Verbindung mit dem Licht kam als Verursacher in Frage.

So entschlossen wir uns, die Reise fortzusetzen – mit der Einschränkung, eben dieses Licht nicht zu betätigen und nur Tagsüber zu fahren.

Und weiter nach Guben

So starteten wir in den zweiten Tag mit etwas Verspätung. Die heutige Route sollte jedoch nur 3 Stunden dauern (ca. 220 km), so dass wir noch ein, zwei Zwischenstopps eingeplant hatten.

Schloss Hartenfels

Der erste Zwischenstopp war in Torgau geplant. Das dortige Schloss könnte ja als Hintergrundkulisse für ein Shooting dienen…

Vor Ort zeigte sich, dass es zwar grundsätzlich möglich war, Azrael vor der Kulisse des Schlosses zu platzieren. Aufgrund der Unübersichtlichkeit der Stelle entschied ich mich jedoch dagegen.

Torgau

Am 25. April 1945 trafen sich sowjetische und US-amerikanische Truppen hier an der Elbe. Dieser Tag wird heute als „Elbe Day“ gefeiert.

Bei unserem kurzen Spaziergang am Schloss entdeckten wir dann auch das sowjetische Denkmal anlässlich des Zusammentreffens.

Denkmal am Schloss

Beim Lesen dieser Zeilen überkam mich ein fader Beigeschmack.

Ich bin hier etwas Zwiegespalten, ob solche Denkmäler insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine Bestand haben sollten – andererseits ist dies ein Stück Geschichte – deutsche Geschichte.

Wäre es nicht fast so, als ob man Bücher verbrennen würde?

Leider gibt es heutzutage meist keine sachliche Diskussion über den Umgang mit Geschichte und Ihren Hinterlassenschaften – meist gibt es nur ein Schwarz oder Weiß und es kommt einem so vor, als ginge es nicht um die Sache, sondern nur darum, wer Recht hat.

Wir haben heute in unserer Demokratie so viele Möglichkeiten, Aussagen auf Ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Wir sind frei, Behauptungen zu Hinterfragen, uns unsere eigne Meinung zu bilden und unseren eigenen Standpunkt jederzeit zu prüfen.

AzraelsReisen steht auch für #gegendasvergessen und #niewieder