Sichtbare Vergänglichkeit
Vergangenes Wochenende war ich mit Azrael wieder im Norden unterwegs.
Und wie immer, wenn ich etwas plane, denke ich immer darüber nach, welche Wirkung meine „Guerilla-Shootings“ auf andere Menschen haben werden.
Schließlich konfrontiere ich sie mit Azrael und so diversen anderen Utensilien mit Ihrer Vergänglichkeit und mit dem Thema Tod.
So wie hier am Strand von Cuxhaven:
Na gut – es gibt auf unserem Planeten mittlerweile genug Kuriositäten, da macht dieser Herr auf dem Laufsteg der Eitelkeiten echt nicht mehr viel Aufsehen…
Doch was wäre gewesen, wenn ich diesen Sarg mitten ins Watt gestellt hätte, anstatt so wie hier auf eine grüne Wiese:
Hier oben war Niemand weit und breit zu sehen, aber am Strand – inmitten von Touristen in Badebekleidung?
Da gibt es keine Sträucher, kein hohes Gras, kein Gebüsch.
Was hält mich davon zurück, den Sarg nicht einfach inmitten einer Fußgängerzone abzulichten oder auf einer Verkehrsinsel mitten auf einer Kreuzung?
Schließlich findet man dort zum Beispiel auch weiße Fahrräder als Mahnmale für getötete Fahrradfahrer.
Wäre das Morbide? Respektlos?
Oder ist es Kunst – die ja bekanntlich (fast) alles darf?
Eine Kunstinstallation im öffentlichen Raum. So vergänglich, wie das Leben – ein Hauch des Todes im hektischen Alltag.
Für mich ist es alles und nichts davon und gleichzeitig Ausdruck meiner Trauer, zum Teil ein Stück Verarbeitung und noch so viel mehr.
Und eines steht fest – dies war mit Sicherheit nicht das letzte Mal.
Wie denkt Ihr darüber?