„Kein Vater sollte sein Kind zu Grabe tragen„
Wir hatten einer Obduktion zugestimmt, aber die lieferte auch keine Hinweise auf die Ursache für seinen Tod.
Warum?
Wie oft habe ich mir diese Frage gestellt, immer und immer wieder.
Letztendlich musste ich mich damit abfinden, auf diese Frage keine Antwort zu erhalten. Hat lange gedauert…
Als wir im Beerdigungsinstitut die Trauerzeremonie besprachen, fragte mich die Bestatterin, ob ich den meinen Sohn von der Trauerhalle bis ans Grab tragen wolle.
Heute bin ich für diese Frage dankbar und ein Klein wenig ärgere ich mich darüber, das ich damals nicht ja gesagt habe. Damals schossen mir andere Gedanken durch den Kopf.
Ich glaube die erste Empfindung war eine Mischung aus Empörung und Unglaube, im zweiten Takt, die Befürchtung unterwegs zu stolpern oder die Kraft zu verlieren. Und im dritten Moment auch, das ich ja dann meine Frau nicht begleiten könnte.
Männer! Beschützer… ja, ich glaube so ein bisschen Ego hat da auch eine Rolle gespielt.
Und dann – ja dann kam die Leere – dieses unendliche Nichts, was irgendwie gefüllt werden musste. Mit Aktivität, mit „das Leben geht weiter“, mit Arbeiten gehen, mit „Über-„Leben.
Ganz ehrlich – BESCHEUERT!
Doch wie trauert man(n) (in dieser Gesellschaft)?
Wie ist das mit unserer westlichen Trauerkultur?
Lassen wir heutzutage Trauer zu?
Hört mal in Euch rein, denkt mal über Trauer(rituale), die ihr kennt, nach?