Heute vor 24 Jahren kam mein Sohn Marcel auf diese Welt.
6 Wochen vor dem Entbindungstermin starb er im Mutterleib. Von Jetzt auf Gleich zerbrach eine Welt für mich und lange, lange Zeit habe ich meine Trauer nicht zugelassen.
Habe dafür gekämpft, dass er einen Namen bekam (1997 erhielten wir lediglich eine Sterbeurkunde mit dem „Namen“ Totgeburt Männlich, die Gesetze wurden erst ein Jahr später geändert).
Habe meine Trauer mit der Fürsorge für meine Frau zugedeckt, habe mich auf meine Arbeit konzentriert, später dann auf meine Familie – ich habe heute zwei weitere Söhne – doch getrauert habe ich nicht.
Dies ist mir erst in den letzten Jahren nach meiner Scheidung gelungen und meine Prioritäten im Leben haben sich seitdem verschoben, ich habe wieder zu mir Selbst gefunden, die Trauer zugelassen und meinen Frieden mit dem „Schicksal“ geschlossen (ab und zu hadere ich trotzdem damit).
Was will ich damit sagen?
Trauer braucht seine Zeit, Trauer braucht Raum, Trauer muss zugelassen werden!
Und wenn es 24 Jahre sind und es werden sicher auch in den nächsten 24 Jahren Tage gegeben, an denen ich Trauern werde.
An alle, die von einem Verlust betroffen sind – schämt Euch nicht Eurer Tränen – nehmt Hilfe an, wie zB. vom VEID eV. und an alle, die in Ihrem Bekanntenkreis jemanden kennen, der trauert, sei gesagt:
Alles braucht seinen Raum und seine Zeit!
Und wenn es ein Leben lang ist…