Ein Leichenwagen und seine Erlebnisse

Schlagwort: Wald (Seite 1 von 2)

Exkursionen 2022 – Mosel 4

River of Life (4)

Das nächste Ettapenziel

Das nächste Etappenziel lag keine 10 km entfernt irgendwo im Wald. Zwar half hier die Karte von graphhopper, basierend auf den Daten von OpenStreetMap, sehr. Doch welche Wege führten dort hin?

Überraschung

Wir fuhren also über die Kuppe und wurden von strahlendem Sonnenschein überrascht. Doch genauso schnell, wie die Sonnenstrahlen uns erfreuten, so schnell tauchten wir auch wieder in die dicke Nebelsuppe ein.

Der Eingang

Nachdem wir uns entschlossen, Azrael an Straßenrand auf befestigtem Grund stehen zu lassen, machten wir uns auf den morastigen Weg in Richtung des Friedhofes.

Versteckt im Nebel

Wir entschlossen uns einem schmalen Pfad bergauf zu folgen, der offensichtlich von Tieren intensiv genutzt wurde. Ob wir Wildschweinen begegnen würden?

Gespinstig

Und da lag er vor uns – umgeben von eine Hecke, mitten im Wald.

Ein besonderer Ort

Grabsteine

Die Stille des Waldes umfing uns.

Auffallend war, dass die Spuren des Wilds zwar bis und um den Friedhof führten, aber auf diesem Selbst waren außer ein paar Maulwurfshügel keine Tierspuren zu sehen.

Magie

An solchen Orten spüre ich meist eine ganz besondere Magie und es überkommt mich Demut. Hier – an diesem Ort – war ich mir meiner Sterblichkeit so bewusst – Memento mori.

Ein besonderer Augenblick

Gleichzeitig nahm ich mich, mein Leben und meine Umgebung ganz besonders intensiv wahr.

Mächtig

Der Friedhof wurde um 1830 angelegt und etwa 30 Grabsteine sind hier zu finden. Die letzte Bestattung war Ende der 20ziger Jahre im letzten Jahrhundert.

Besonders auffällig war die Grünfärbung mehrerer Grabsteine, die wir anfänglich für Sprühfarbe hielten, Es scheint aber doch eher eine Flechtenart oder ein Pilz zu sein, der besonders in der feuchten Umgebung des Waldes gedeiht.

#staytuned #gegendasvergessen

Bestattungswald Eichen

In der Ruhe des Waldes

“Die Kapelle”

Gestern habe ich einen Bestattungswald besucht.

Grundsätzlich stehe ich dieser “modernen” Form der Bestattung im Wald ohne eigentliche Grabstätte etwas distanziert gegenüber. Doch gerade dieser Besuch und die Atmosphäre des Ortes haben ein Umdenken ausgelöst.

Doch seht Selbst:

Das Grundprinzip ist überall nahezu gleich. Um einen Baum herum gibt es die Möglichkeit bis zu 12 Urnen beizusetzen.

Die Gräber sind lediglich durch eine Plakette am Baum ersichtlich. Grabschmuck oder das Ablegen von Blumen und Gegenständen ist nicht gestattet. Ausnahmen sind am Todes- oder Geburtstag gestattet.

Daher ist es nicht gestattet:
a) Grabmale, Gedenksteine und sonstige
baulichen Anlagen zu errichten.
b) Kränze, Grabschmuck,
Erinnerungsstücke oder sonstige
Grabbeigaben niederzulegen.
c) Kerzen und Lampen aufzustellen.

aus einem Infoflyer der Stadtverwaltung

Das die Realität etwas anders aussieht, zeigen die Bilder. Doch finde ich persönlich die dort vorhandenen “Beigaben” dem Ort angemessen.

Selbstredend, dass Kerzen in einem Wald nichts zu suchen haben und der Gebrauch von elektrischen Grablichtern finde ich auch auf einem normalen Friedhof – sagen wir – suboptimal.

Naturfriedhof Bischling

Nur ein Trend?

Vor kurzem habe ich dem Naturfriedhof Bischling im Spessart einen Besuch abgestattet.

Idyllisch am Waldrand oberhalb von Sailauf gelegen, befindet sich dort dieser Wald- oder Naturfriedhof. Die Grabstätten sind rings um die Bäume angelegt und kleine Grabsteine helfen die jeweiligen Gräber zu finden.

Grundsätzlich bin ich von solchen Anlagen angetan, symbolisieren Sie doch stärker als es ein “normaler” Friedhof kann, die Vergänglichkeit und den Kreislauf des Lebens. Doch auf der anderen Seite denke ich an die Angehörigen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und dann nicht mehr ohne fremde Hilfe und unabhängig ihre Lieben besuchen können.

Da fällt mir immer eine Begebenheit an einer Urnenwand ein, welche ich beobachten konnte:

Ältere Dame tritt an eine Urnenwand heran und klopft an eine Grabplatte. “Schorsch, ich bin jetzt da.”

Im ersten Takt war ich doch sehr verwundert, im zweiten Takt musste ich, ob dieser Geste der Liebe und Nähe, die in dieser Begrüßung lag, lächeln.

Weiterhin “stört” mich die Tatsache, dass es hier “nur” Urnengräber gibt und mit dem Gedanken, mich verbrennen zu lassen, konnte ich mich noch nicht anfreunden.

Wie denkt Ihr darüber?

Modetrend, Zeitgeist oder schöner Gedanke und das wäre eine Option für Euch?

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