Ein Leichenwagen und seine Erlebnisse

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Impressionen vom Zentralfriedhof

Im heutigen Beitrag möchte ich die Bilder sprechen lassen. Machen wir einen kleinen Rundgang und genießen die Ruhe.

Ein eher selten anzutreffender Sarkophag
Schief und krumm
Eine auseinander gebaute Gruft
Wilder Wein erobert die Welt
Und trägt sein Herbstkleid zur Schau
Einblick und Durchblick
Blumenwanne
Wo findet man so etwas heute?

Wie Ihr seht, sind es weder die Prominenten Gräber, noch besonders gestaltete Gräber, welche den Zauber des Wiener Zentralfriedhofes ausmachen.

Es ist diese besondere Mischung aus Lost Place, Vergänglichkeit und Natürlichkeit, die diesem Friedhof eine ganz zauberhafte Stimmung verleiht.

Wien (4)

Babygruppe Wiener Zentralfriedhof

Ganz ehrlich, ich finde den Untertitel schrecklich.

Das ist aber die offizielle Bezeichnung dieses Bereiches auf dem Wiener Zentralfriedhof.

Die von der Stadt Wien zu bestattenden fehlgeborenen Kinder werden feuerbestattet und die Leichenasche anschließend in einer Sammelurne in eine Sammelgrabstelle in der Gruppe 35B nahe des Trauerpavillons in der Babygruppe direkt bestattet. Dies geschieht viermal jährlich (an jedem ersten Freitag im März, Juni, September und Dezember).

Webseite der Friedhöfe Wien

Gruppe 35B

Babyfriedhof

Dieses Schild empfängt einen, wenn man den direkten Weg von Tor 3 zu diesem Gräberfeld wählt.

Es befindet sich ca. 400 Meter vom Tor entfernt auf der rechten Seite des Weges.

Ich für meinen Teil war anfänglich von der Anlage angetan.

Zwischenzeitlich habe ich meine Meinung geändert.

Im Vergleich zu anderen Anlagen und im Hinblick auf die Möglichkeiten auf dem Gelände des Zentralfriedhofes finde ich es sogar beschämend für die Stadt Wien.

Mein Eindruck

Die Anlage ist zwar sehr weitläufig und aufgelockert.

Doch gerade das stört mich bei näherer Betrachtung. Es gibt keine Rückzugsbereiche für Trauernde. Auch der Trauerpavillon bietet hier keinen “Schutz”.

Gerade der Verlust eines Kindes ist ein sehr einschneidendes Erlebnis und viele Familien fühlen sich schuldig am Tod des Kindes.

Die Trauer am Grab des Kindes oder an einem Gedenkstein ist ein sehr intimer Moment. Hier auf diesem Grabfeld ist man “ungeschützt” auf dem Präsentierteller.

Ich heiße dich willkommen –

und gleichzeitig nehme ich in Trauer von dir Abschied

während ich dich in meinen Armen halte.

Dich der mir wohlbekannt war

in der Tiefe meines Herzens

Du bist so wirklich für mich

für die kurzen Momente,

und doch für alle Ewigkeit.

Julie Fritsch

Auch die Beschreibung dieses Bereiches auf der Webseite der Friedhöfe Wien finde ich etwas unglücklich:

https://www.friedhoefewien.at/babygruppe-zentralfriedhof

Wie denkt Ihr darüber?

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Es lebe der Zentralfriedhof (1)

Der Wiener Zentralfriedhof wurde 1874 eröffnet und zählt zu den größten Friedhöfen Europas.

Nach insgesamt sieben Erweiterungen umfasst er nun eine Fläche von fast zweieinhalb Quadratkilometern.

Verkehr

Aufgrund seiner Größe ist es auch gestattet, den Friedhof zu befahren. Hierzu befindet sich an fast allen Toren Schranken, an denen man ein Ticket (zurzeit 4.- EUR) ziehen kann.

Dies ist vor allem für ältere oder in Ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen gedacht.

Zusätzlich gibt es eine Buslinie auf dem Friedhof. Auch kann man eine Fahrt mit dem “Fiaker” auf dem Friedhof machen.

Sehenswürdigkeiten

Natürlich sind die Prominentengräber eine besondere Sehenswürdigkeit.

Unter anderem sind im Bereich der Ehrengräber zB. Hans Moser, Udo Jürgens, Beethoven und weitere Prominente bestattet.

Falco ist dort nicht zu finden, sein Grab liegt in einem anderen Bereich des Friedhofes.

Auch das Bestattungsmuseum ist ein Besuch wert.

Soweit ein erster Überblick über diesen wunderschönen Ort.

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